*Dankbarer Sonntagsgedanke*

Wann beginnt Zufriedenheit? Wann hört der innerliche Vergleich und somit die eigene Zerrissenheit auf? Wie werden Probleme in’s rechte Licht gerückt? Wie beginne ich meine Sorgen tatsächlich auf DENJENIGEN zu werfen, der das Angebot macht, all diese tragen zu wollen, damit ich den heutigen Tag leben kann?

Gewiss, das Auf und Ab des Lebens zu meistern, sich gute und wertvolle Gedanken um bedeutende Lebensfragen in den vielseitigen Lebensbereichen zu machen, ist berechtigt, verantwortungsvoll und klug. Nicht immer gehen die Pläne  nach den eigenen Vorstellungen auf, werden durch unvorhersehbare Umstände durchkreuzt oder scheitern, weil man selbst auch zuweilen versagt. Dann schleichen sich (jedenfalls bei mir) Sorgen ein, denen ich schneller, als mir bewusst wird, zu viel Raum gebe. Nur lähmen diese Sorgen die Gegenwart, das Heute und vor allem das Gute, was es auch immer gibt, sehen zu können. Dazu kommt noch die Unverhältnismäßigkeit von SorgenIn- und SorgenOutput. Zuviel wird hinein investiert, wobei nach dem „ist gleich“ meist rote Zahlen geschrieben werden. Keine Gleichung, die aufgeht. Nur darin, dass sie viel Kraft und Energie rauben. Nicht gut!

ABER, es gibt Ausblicke, die den Einblick in das rechte Sehen erleichtern. Die Bibel spricht davon sich um nicht’s Sorgen zu machen, sondern in jeder Lage mit Bitten und Flehen und voll DANKSAGUNG an Gott meine Anliegen ihm vorzubringen. Ein harter Brocken, aber ein hilfreicher Katalysator, um zum Ruhepol des Herzens zu gelangen, sofern man ihn auch tatsächlich anwendet. Gott meine Anliegen, Pläne, Sorgen und Bitten „anzuvertrauen“, fällt mir meist schwerer, als mir recht ist, denn ab diesem Punkt beginne ich jemanden ANDEREN all meine Lasten zu übergeben, (muss) ihm somit auch das Vertrauen zugestehen, dass ich ihm all diese Dinge, die nicht mehr in meinem Handlungs- und Machtbereich liegen, alles, was ich nicht hinbekomme, worin ich im Alleingang meisterhaft versage, überlasse und mich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr darum kümmere, weil er besser als ich MEISTERN wird.

Dieses Zugeständnis ist für mich gleichzeitig ein Eingeständnis an die eigene Fehlbarkeit,  das eigene Versagen und an die eigenen Grenzen. Gleichzeitig aber die Hinwendung zu Jemanden, der größer ist, als ich selbst in meiner Menschlichkeit, trotz all der Begabungen, Fähigkeiten, Talente, die Gott mir gegeben hat, das Leben zu meistern. Sich nicht auf sich selbst alleine zu verlassen, sondern jemand Anderen mehr Gewicht die Sorgenlasten zu tragen und sich darum zu kümmern zuzusprechen, ist für mich ein Wagnis.  Jemand anderen die Lösung des Problems überlassen und darauf hoffen, dass jemand anderes auch hilft – darin steckt Mut zum Vertrauen. Das gilt für menschliche Beziehung wie auch für diese Art der (Gottes)beziehung.  Ich wage es, andere in mein Herz blicken zu lassen. Gott wird von dem, was er entdeckt, nicht überrascht sein :). Bei Menschen ist das etwas anderes, weil man, so meine Annahme und Erfahrung, das Herz vor Scham bewahren will, denn nicht alles, was man dort sieht, ist schön anzusehen. Nur sind wir als Menschen nicht als Wesen geschaffen, um alleine alles in den Griff zu bekommen. Ich brauche andere in meinem Leben, die mir helfen und denen ich helfen kann, mit denen ich meine Sorgen teilen darf und für wen ich die Sorgen mittrage kann. Und ich denke aus gutem Grund :).

Meine These dafür lautet: Für Andere Sorgen (in gesunder Weise) mittragen, hilft mir, in einem Moment eigener Schwere, von mir wegzuschauen. Da jeder von uns in unterschiedlichen Zeiten diese Stärke besitzt, ist davon also ausreichend vorhanden. Außerdem sehe ich in solchen Zeiten viel klarer, wofür ich in meiner IST-Situaiton dankbar sein kann. Das Sahnehäubchen ist für mich aber die Tatsache, dass ich alle Sorgen, abgeben kann, denn die Schwere der Last kann  selbst ich nicht tragen (Der Eigenversuch vieler Momente zeigt mir immer wieder, wie anstrengend für mich selbst, aber auch für andere Menschen „sich das Sorgen machen“ ist, denn die eigene Fröhlichkeit, Unbeschwertheit, Attraktivität und Freude gehen verloren. Anstelle setzt sich eine Schwere, die zwar die besten Vertrauten auf Dauer (mit)tragen, aber die dazu beiträgt, dass sich die Beziehungen verändern und oft ungewollt belasten). Wie gut ist es dann, dass es eben die Dritte, die Gottes-Komponente (für mich) gibt. Dafür bin ich echt dankbar, dass ich dieses Angebot täglich in Anspruch nehmen darf (und frage mich oft, wie Menschen mit ihren Sorgen umgehen, die diese göttliche Hilfestellung (noch) nicht kennen). Wie machen sie das? Eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt. Aber das soll heute nicht meine Sorge sein – hihi – sondern zum Abschluss möchte ich ein paar Gedanken äußern, wofür ich HEUTE dankbar bin, ganz im Sinne von Dr. Carl Peter Frühling (*1933, deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker).

„Der Denkende muß
zum Dankenden werden.
Im Erkennen der Welt,
des Himmels, der Erde,
der Denkende wird
zum Staunen geführt.
Und eh‘ es sich versieht,
wird das Herz vom Hirne
zum Danken angerührt.“

Dankbarkeitsliste (für heute). 

Ich bin dankbar dafür, dass …

  • ich im politischen Frieden und in Deutschland leben darf 
  • nicht im Regen stehen muss, sondern eine Couch (und auch eine Wohnung habe), die mein zuhause ist
  • ausreichend zu Essen im Kühlschrank finde, um meinem Hunger für heute zu stillen
  • Freunde habe, die an mich denken (und mich zum Weinfest einladen – auch wenn ich heute die Sonntagsruhe diesem Trubel vorziehe)
  • ich somit frei entscheiden darf, was ich machen möchte
  • den Urlaub und andere schöne Event’s planen kann
  • den Sonntag nicht arbeiten muss, sondern mit den Semesterferien auch  wieder Zeit habe, den Sonntag als Ruhetag (von all der Arbeit) genießen zu können
  • heute ab & zu wieder mal die Sonne rauskommt
  • ich genügend Wasser zu trinken habe
  • genügend Bildung erfahren habe, um diese Zeilen schreiben zu können
  • und dafür, dass es Mr. Gott gibt, ohne dem ich nicht hier wäre 🙂

*doch, doch*

…manch clevere Ideen sollte man auf einen anderen Tag verlegen – so mein Abendresümee, denn Laufen im Regen, im einsamem Wald,  kann ab einem gewissen Punkt nicht mehr lustig sein. Besonders dann, wenn es überall mehr blitzt und donnert, als mir lieb ist und ich genauso beginne aus allen Wolken zu tropfen wie die schwer gefüllten Regenwolken über mir. Neben mir im rauschenden Getöse die Waldsinnflut. Später werde ich noch Zeuge, im Hochwasser mit meinem Fahrrad stecken zu bleiben. Ein Abenteuer der DonnerstagAbendSorte – das muss wohl am Namen liegen … 🙂 .

*Eins der letzten- drei- Stunden Abend-Resümee*

Manchmal ist die Doppelherausforderung – Studium  UND  Arbeit – nicht nur anstrengend, sondern macht auch wehmütig und ich gebe zu, auch ein wenig neidisch. Besonders an Abenden wie diesen, wenn man Vorarbeit leisten muss, um die Studienanforderung in den Wochenplan integriert zu bekommen, während andere (ich gönne es meinen jüngeren Kommilitonen grundsätzlich von Herzen :)), den Abend im Kino ausklingen können. Oh, jung war ich ja auch mal…hihi…Daher – kurz durchatmen … und nach dem Abendessen wohlgemut an die Aufgaben gehen. Ich denke, das ist ein guter Plan :).

Lebens-Echt.

Im Leben läuft nicht alles glatt. Oft sogar völlig anders, als wie man es sich erdenkt, erhofft, plant, erträumt und sich auch von Herzen wünscht. Wenn Hoffnungen zerplatzen und Wünsche nicht erfüllt werden (bzw. die Erfüllung eines tiefgehegten Wunsches man auf ein vielleicht-irgendwann-mal-oder-vielleicht-eben-nie verlagern muss, innerlich wieder abgeben oder abschließen muss, dann zehrt das an der eigenen Substanz. Warum? Weil es uns meistens genau dort trifft, wo uns etwas sehr bedeutet. Unser Herz. 

Soweit meine persönliche, wie auch erneut erlebte Beobachtung aus jüngster Camsmile-Zeit.

Zwischen dem Verarbeiten der IST-Situation bis hin zum Zeitpunkt, von dem aus man wieder mit Zuversicht in das vor sich liegende Leben blickt, befindet man sich auf einer abenteuerlichen Reise — fast wie im Transit. Auf dieser Reise begibt man sich (meistens) alleine, trotz der Menschen, die einen umgeben, die einen lieben und die einem Gutes wünschen. Denn es ist die Reise zum eigenen Herzen, aus dem exakt diese Wünsche, Träume und Hoffnungen entspringen, die nicht mehr oder noch nicht real und somit vielleicht auch nie „ECHT“ werden. Ein Balanceakt, dem niemand entkommen kann, denn irgendwann sind wir alle einmal in dieser Situation.

Zur (Zuver)Sicht gelangt der eine eher, ein anderer etwas später. Wie gut, dass es nicht um die Schnelligkeit geht, sondern vielleicht mehr um die die daraus gewonnenen Erkenntnisse, die unseren weitere Lebensweg maßgeblich beeinflussen. Oder im schlimmsten Fall dazu, Lügen zu glauben, die wiederum weitere  Lebensentscheidungen negativ prägen. In beiden Fällen sind es aber nicht nur die Erkenntnisse, sondern vor allem die innere Kraft, die meist aus Enttäuschung, Verzweiflung, Traurigkeit, dem eigenen Zerbruch und auch punktuell gefüllter Hoffnungslosigkeit entsteht, aus der man vielleicht nicht immer gleich, nicht immer sofort, nicht immer für andere sichtbar, für sich „schöpften“ lernt.

Ein Phänomen, wenn ich es mir recht überlege. Denn diese Zeiten sind es, die ich mir überhaupt nicht wünsche — hätte ich die Wahl — aber von denen ich in der Retrospektive (leider nicht mitten im Prozess), auf überraschender Weise, am meisten „profitiere“.

tears are words1

(Zitat . Paulo Coelho)

Wäre ich hier ganz allein, würde ich wohl selten zurück zur Hoffnung finden.  Aber es heißt, dass ER (Mr. Gott der Bibel) das genickte Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen wird. Für mich ein starkes Bild, dass IHM auch nicht daran gelegen ist, dass Hoffnungslosigkeit mein Herz lahmlegt. Andererseits für mich wiederum ein interessanter Hinweis darauf, dass Tränen, die in dieser Zeit kullern, dass Traurigkeit, die mich übermannt, dass Hoffnungslosigkeit, die mein Herz ergreifen möchte, immer auch gleichzeitig ein Teil der Hoffnungsgeschichte sind.So gebe ich dem Zitat recht:

Tears are words, that need to be written (Paula Coelho).

Und zwar heute – von mir :). Und morgen vielleicht von dir.