*Ode an meine (morgendliche) Freude*

Zärtlich, noch im Morgentaumel,
strebt mein ganzes Wesen,
allein und zuerst nach Dir – Herzens-Elixier.

 

Magisch zieht dein Silberschein
mich in einen Bann, dem ich mich,
trotz Aluminium drauf und drum herum, nicht entziehen kann.

 

Wie verzaubert schmiege ich sogleich meine Hände
um deinen wohlgeformten Körper
dreh dich im Kreise, um dich in alt bekannter Weise
von der Last benutzter Zeiten zu befreien.

 

Mit der Freiheit atmest du auf,
öffnest bereitwillig deine Pforten für das schwarze Gold
und das elementare, kristallklare, unverzichtbare Lebensquell.

 

Erneut schwenkst du deinen Körper in fröhlicher Runde
bis es nicht mehr geht und wirst ganz leise, ahnst du bereits
wie die Elemente um dich kämpfen und gewinnen,
denn steigt im heißen Rausch es dir gleich zu allen Sinnen.

 

Im Spiegelbild deiner selbst,
tauche ich ab in ein zeitloses Vakuum,
und erfreue mich am Sein des anbrechenden Tags.
Bis der berauschendste Duft aller Welten-Zeiten meine
Nase betört und mich sanft in die Realität einholt.

 

Vor mir nun ein Anblick größter Glückseligkeit,
welcher nur noch mit aufgetürmter, luftdurchdrungener Weiße
die himmlische Gaumen-Sphäre sprengen kann.

 

Aber nein, der Klage werde ich hier nicht folgen,
denn ohne dich, wo wäre ich – ich weiß es nicht.

(ps: Was ein Espressokocher einem alles entlocken kann).

33*21 – Zur Schönheit führt Dein Werk

Vor so ein paar Tagen, man kann fast schon sagen zeitversetzt, hat es mich zutiefst ergriffen, das eigene Wesen zu bekunden in höchst sonderlichen Runden. Die Finger schrieben, was mein Sein entbehrte und mich auch so belehrte, mein Leben zu bestaunen, mit camsmileblauen Augen. So ist es recht und der Zeitpunkt wert, ein neues Geheimnis zu lüften bei grandiosen sommerlichen Düften. Meine Liebe zum WORT, wie kann man es sich schon denken, endet nicht allein auf Blatt Papier – so in geschwungenen Lauten. Auch nicht als entzückende Melodie zu atemberaubenden Bauten.

Nein, viel einfacher. Solches WORT war mir in der Oberstufe ein treuer Wegbegleiter, erhellte mein Tag, legte einen Glanz in so manch dunkle Nacht, trug mich bis zum Mond, öffnete mir Augen, das Leben zu sehen wie es zu sehen ist, und zauberte mir ein Lächeln auf mein Gesicht – WORTE eines bloßen Gedichts

So schwelge ich heute in Erinnerungen bei Goethe, Tucholksy, von Eichendorff und Morgenstern und habe es immer noch gern, mich an der ein oder andere Abschrift zu erfreuen – seht selbst – oder im privaten Kämmerlein;).

Zur Schönheit führt Dein Werk

Nach der Lektüre des Helsingforser Cyclus 1911

Zur Schönheit führt Dein Werk:
denn Schönheit strömt
zuletzt durch alle Offenbarung ein,
die es uns gibt.
Aus Menschen-Schmerzlichkeiten
hinauf zu immer höhern Harmonien
entbindest Du das schwindelnde Gefühl,
bis es vereint
mit dem Zusammenklang
unübersehbarer Verkünder GOTTES
und SEINER nie gefassten Herrlichkeit
mitschwingt im Liebeslicht
der Seligkeit…
Aus Schönheit kommt,
zur Schönheit führt
Dein Werk.

Christian Morgenstern
Aus der Sammlung : Wir fanden einen Pfad

70×7

„Herr vor langer Zeit versprach ich dir mein Herz zu geben und das tat ich mit meinem ganzen Wesen. Mein Herz stand für meine Zukunft, meine Sorgen, mein Leiden auch im Morgen, meine Freude und meine Wünsche, meine Hoffnungen und auch die Künste. Kreativität und Ideen, sollten dabei auch nicht fehlen. Familie und Freunde, Geld und Beruf, mein Single – Dasein und der Wunsch nach Zweisamkeit und die Vorstellung, die dies begleit. Mein Arbeiten, mein Ruhen, mein Essen und Schlafen, eben alles durch dich und in dir zu tun.

Aber seid diesem Tag sind viele Stunden vergangen und ich bin weit weg von dir gekommen und ungewollt und unbewusst, gehe ich einen anderen Weg, der ins wirklich Ungewisse führt. Und es ist dunkel, depressiv, bodenlos, schwer, anstrengend auf einmal alleine zu gehen und dich nicht mehr zu sehen.

Aber dann, auf einmal sehe ich diesen Hügel, staubig und dreckig, weit weg von der Stadt und dem pulsierdenden Leben. Einige Menschen stehen da, fassungslos, verängstigt, voll von Trauer und entsetzt. Andere spotten, spucken, schlagen, freuen sich und losen über Leben und Tod. Und dann sehe ich Dich da hängen, blutbeschmiert und völlig entblößt, alles gegeben bis in den Tod. Ich sehe die zwei neben dir. Der eine mit dir im Leben, der andere hoffnungslos vergeben.

Und plötzlich sehe ich deine Augen, so tief und klar, eindringlich in Liebe – einfach wunderbar und ich höre dein Herzschlag für mich und jeder der es hören will.

„Dir ist vergeben!“

In der Stille dieser Stunde und für die Ewigkeit in jedem Munde, dass ist mein Versprechen wie im Tod und im Leben, mein Kind,  Dir ist vergeben.“ (Ausschnitt aus Camsmile’s Tagebuchaufzeichnung).

Kühlschrankpoesie

Yeap. Das neue Jahr hat begonnen und die ersten Herausforderungen lassen nicht auf sich warten.  Herausforderungen der anderen Art. Meine heute – Vergeben. Und zwar anderen und auch mir. Uaps. Beziehungen, die ich lebe und deshalb auch habe,  lassen sich leider oder „Gott sei Dank“ nicht ins Vakuum packen.  Meine Ehrlichkeit wünscht sich das zwar schon…mhhh…oft (wäre es doch viel einfacher und weniger verletzender), aber weiter als bis dahin hat sie mich, ehrlich gesagt, auch nicht gebracht. Dahingegen umsegelte ich aber durch Missverständnisse, Auseinandersetzungen und Konflikten wunderbare Meere und entdeckte faszinierende neue (Eigen)Welten. Doch den größten Schatz stellt für mich das Wissen dar, dass ich vor dem Vergeben (mir und wenn es dran ist dem anderen)  intiativ werden muss. Ich bin persönlich gefordert nachzuhaken, wenn ich z.B. etwas missverstanden habe, mich jemand verletzt hat, ich mich ausgeschlossen oder angegriffen fühle. In dieser Situation bin ich kein Opfer, sondern Täter. Und das Beste, ich habe Gott, der mich durch meinen Willensakt der Vergebung in meinem Inneren freisetzt, indem ich den anderen frei von seiner Schuld mache. Immer wieder genial. Wenn es sein muss dann halt öfter;).