Vor so ein paar Tagen, man kann fast schon sagen zeitversetzt, hat es mich zutiefst ergriffen, das eigene Wesen zu bekunden in höchst sonderlichen Runden. Die Finger schrieben, was mein Sein entbehrte und mich auch so belehrte, mein Leben zu bestaunen, mit camsmileblauen Augen. So ist es recht und der Zeitpunkt wert, ein neues Geheimnis zu lüften bei grandiosen sommerlichen Düften. Meine Liebe zum WORT, wie kann man es sich schon denken, endet nicht allein auf Blatt Papier – so in geschwungenen Lauten. Auch nicht als entzückende Melodie zu atemberaubenden Bauten.
Nein, viel einfacher. Solches WORT war mir in der Oberstufe ein treuer Wegbegleiter, erhellte mein Tag, legte einen Glanz in so manch dunkle Nacht, trug mich bis zum Mond, öffnete mir Augen, das Leben zu sehen wie es zu sehen ist, und zauberte mir ein Lächeln auf mein Gesicht – WORTE eines bloßen Gedichts.
So schwelge ich heute in Erinnerungen bei Goethe, Tucholksy, von Eichendorff und Morgenstern und habe es immer noch gern, mich an der ein oder andere Abschrift zu erfreuen – seht selbst – oder im privaten Kämmerlein;).
Zur Schönheit führt Dein Werk
Nach der Lektüre des Helsingforser Cyclus 1911
Zur Schönheit führt Dein Werk:
denn Schönheit strömt
zuletzt durch alle Offenbarung ein,
die es uns gibt.
Aus Menschen-Schmerzlichkeiten
hinauf zu immer höhern Harmonien
entbindest Du das schwindelnde Gefühl,
bis es vereint
mit dem Zusammenklang
unübersehbarer Verkünder GOTTES
und SEINER nie gefassten Herrlichkeit
mitschwingt im Liebeslicht
der Seligkeit…
Aus Schönheit kommt,
zur Schönheit führt
Dein Werk.
Christian Morgenstern
Aus der Sammlung : Wir fanden einen Pfad