33*8 – „Die Qual der Wahl oder let’s play Pingpong“

Gesegnet sein. Oh ja, das möchte ich! Die anderen aber auch;). Und da fängt das kleine Problemchen schon an. Eigentlich könnte man meinen, das es da überhaupt kein Problem gibt. Gibt’s doch. Jedenfalls bei mir (wenn es bei euch anders ist – seid froh!). Ich finde es nicht schön, auch nicht dauerhaft lobenswert, teilweise auch beschämend, dennoch möchte ich es hier erwähnen, denn mich hat es die letzten Tage wieder sehr zum Nachdenken gebracht und gehört deswegen in meine Challenge.

Wie immer fängt es ganz vorn an. Bei mir und auch bei den den anderen.

Östlich vom Garten Eden lebten zwei Brüder. Kain&Abel. Vielleicht auch euch bekannt. Wahrscheinlich ganz „normale“ Männer, die ihren Job machten und ihr Leben lebten. Jeder mit seinen Fähigkeiten&Interessen&Begabungen und jeder in seinem Element. Bis dahin alles geritzt. Nun passierte es aber, dass der eine, von dem was er hatte, Gott eine besondere Gabe darbrachte. Aber Gott ging nicht darauf ein. Dann tat es der andere und Gott gefiel diese Gabe. Uuiiiiiii….Dickes Ding! Warum eigentlich??? Keine Ahnung! Wird nicht verraten. Interessiert mich gerade auch nicht so sehr. Vielmehr, wie die Reaktion des einen war, der mit seiner Tat vor Gott unbeachtet blieb.

So gingen bei mir die Alarmglocken an, denn als ich vor ein paar Tagen in ähnlicher Situation war, passierte folgendes. Ich wurde neidisch, mürrisch& sehr kritisch, habe mich außerdem innerlich von dem Menschen abgewannt, mit dem Resultat, dass ich mich selbst nicht mehr leiden konnte. Die Bibel (und Gott) kennen bereits das Problem und drücken es so aus: „Warum bist zu zornig und warum hat sich dein Gesicht gesenkt?“ Voll krass! Genau das ist passiert. Ich habe äußerlich und innerlich meinen Kopf gesenkt. Die Perspektive da unten ist nicht so toll- glaubt mir;). Denn sie entzweit und entfremdet. Am meisten – mich – und leider auch die Beziehung zur wertschätzenden Person. Super doof und nicht nötig, denn es gäbe auch eine Alternative – Yes! Leider musste ich diese mir erst wieder dank eines Podcasts vor Augen halten und leider hat sie auch einen klitzekleinen Hacken! Sie kommt nicht einfach so – sie muss entschieden werden, denn weiter heißt es: „Ist es nicht so, wenn du recht tust, erhebt es sich (oder ist Erhebung) – (also erhebt sich mein Gesicht)? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde vor der Tür.“ Uaps.

Die Angst von Gott vergessen oder übersehen zu werden, sitzt dann wohl doch tiefer, wenn ich solche Gedanken und Gefühle hege. Aber die müssten nun auch nicht sein, wenn ich mich dafür entscheide, das Richtige zu tun;). Und das wäre??? Mhh….mich für den anderen zu freuen, wenn er gesegnet wird, wenn er gelobt wird, wenn er mit Gutem überschüttet wird, wenn er Erfolg hat, wenn er gesehen wird, wenn er…. was auch immer. Wie so oft ist es eine Herzenshaltung, die Gott (mich) hinterfragt, nicht die Tat an sich.

stop-Das obercollste ist aber, das das Ganze ein win-win Situation ist! Jawohl! Denn es heißt ja, wenn ich richtig mit dieser Situation umgehe, wird es eine Zeit für mich geben, die Gott nutzten wird, um mich (und meinen Kopf) zu erheben!!! Wie cool! Also bleibt niemand auf der Strecke, sondern jeder ist der Gewinner! Und je mehr ich davon säe, desto mehr werde ich davon ernten. Jupi! Nicht immer zur gleichen, aber zur rechten Zeit! Yeah…Schöne Aussichten, denn…

a) bei einem Freundeskreis, der voll von Kreativität sprudelt, hilft es mir und vielleicht auch  dem anderen wenig, wenn wir neiden und uns dadurch entzweien und wohlmöglich das Gute aneinander verlieren. Im Gegenteil wäre es doch viel cooler, wenn man sich darüber austauschen würde, wie Gott segnet! Oh, ich will das erleben, auch auf die Gefahr hin, öfters als gewünscht zu versagen.

b) das Gelernte alleine umsetzen fände ich auf Dauer voll schwer. Viel bereichernder ist es doch, wenn man sich in Offenheit&Ehrlichkeit in diesem Punkt unterstützen würde.  Ich glaube, davon würde man soooo viel mehr profitieren.

c) ohne Freunde, an denen ich mich „reibe“ und durch die ich dann auch wachse, würde ich gar keinen Wunsch haben, dass sich so was ändert.

Daher ein Danke zum Schluss an diese Freunde!

Deutsche Sprache – Du bist so schön!

Letztes Jahr, so im November, hatte ich die wunderbare Gelegenheit, die von Vineyard ausgerichtete Psalm 2011 zum ersten Mal live miterleben zu dürfen. Obwohl sich meine Anwesenheit nur auf einen Tag von dreien beschränkte, inspirierte mich dieser Tag durch&durch. Neben tollen Gesprächen, horizonterweiternden Workshops und geilen Worshipzeiten hallten mir so manche Phrasen einer talentierten Wortakrobatin noch lange nach dem Event nach, die ich dank der digitalen Veröffentlichung euch nun nicht vorenthalten möchte. Die Wortkünstlerin heißt Ruth Leimig und ich erlaube mir, eins ihrer Werke hier auszustellen. Alle anderen findet ihr hier. Oh, deutsche Sprache, du bist so schön!

 Von Ruth Leimig / Remscheid November 2011

„Hier bin ich Cam; hier darf ich sein“

Seit meinem letzten Post sind schon so einige Tage vergangen. Die Inaktivität auf meiner Seite hatte Gründe. Herzensgründe  – grins.  An einem Montag, vor 3 Wochen, joggte ich durch den nahe gelegenen Wald und betete: “ Hier ist mein Herz, Jesus, ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin müde und gerade kraftlos.  Ich finde keinen Ausweg. Ich empfinde mich in einer Sackgasse und weiß nicht, wie ich mit (eigener Kraft) meine derzeitige Lebenssituation ändern könnte. Ich bin einen Schritt gegangen, aber der bringt mich nicht weiter. Was mache ich nun? Ich weiß es nicht und es macht mir wahrlich Angst, weil es mich einengt und mir die Hoffnung raubt…“

pray

Dem eigenen Herzen zu folgen, ist wahrlich nicht einfach und schien mir an diesem Nachmittag erneut unerreichbar. Mein Herz zweifelte und Hoffnungslosigkeit machte sich wieder mal breit. Aber warum? Hatte ich es denn nicht schon anders erlebt? Verneinen konnte ich diese Frage nicht. Ja, ich hatte es bereits erlebt, weshalb mir diese Situation den Raum zum Atmen nahm.

Ein paar Stunden später traf ich mich mit Freunden und werde diesen Abend so schnell nicht vergessen, denn:

1. Gott hört mich, hört mir zu,  nimmt meine Herzensangelegenheiten&Gebete sehr ernst und reagiert darauf – dann auch mal schneller, als ich es für (göttlich) möglich halte;) denn diese Freunde selbst waren die Antwort auf mein Gebet. An diesem Abend eröffneten sie mir ein unglaubliches Angebot, mich ganz praktisch zu unterstützen, dass ich meinen Herzenswünschen näher kommen, sie weiter finden, folgen und ausleben darf. Ich kann es immer noch nicht fassen!!! Dieses Angebot und solche Freunde, die mir dieses Angebot gemacht haben. Für mich so unglaublich, weil ich mich eigentlich dafür nicht würdig, wichtig, oder bedeutend genug erachtet hätte…was für eine Wendung! So habe ich nach einigen Ringen gewagt und mich aufgemacht, in ein für mich so unsicheres Terrain. Raus aus dem, was für mich falsche Sicherheit&Stetigkeit bedeutet. Hinein in etwas, was für mich allein, wie ich jetzt schon weiß, zu groß und unmöglich ist.

2. Aber hier wird es für mich ganz klar, dass Gott mit im Spiel ist. Seit sehr langer Zeit erlebe ich ganz neu, dass ich es nicht aus meiner eigenen Kraft schaffen muss und auch nicht soll. Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der dieser Gedanke seinen Anfang nahm. Die Zeit nach Mom’s Tod. Andere zu tragen und für andere (auch fälschlicherweise) verantwortlich zu sein, dadurch aber eigene Herzenswünsche&Bedürfnisse&Lebenspläne aufzugeben oder auch nicht mehr wahrzunehmen, obwohl ich es eigentlich so sehr gebraucht hätte, selbst getragen zu werden – dieser Lebensabschnitt war mir sehr vertraut und hatte tiefe Spuren bei mir hinterlassen. Und jetzt, nach mehr als 10 Jahren sehe ich erneut Gottes Handschrift darin.

– ER will es mir wieder zeigen;), dass es IHM möglich ist, mich zu tragen!

– IHM ist dieses Detail meines Lebens nicht verborgen gewesen!

– ER will diesen Misstand wieder herstellen!

YuhUUUU!

So war mein Ostern gerettet;). Denn mit der Gewissheit, dass meine Entscheidung, meinen derzeitigen Job zu kündigen und Neues zu wagen auf Frieden gründete und Gott an meiner Seite steht (auch wenn das Weitere nicht immer einfach werden wird, weil noch nichts klar ist),  konnte ich wohlgemut in dieses Osterwochenende starten…

* denn Wandern mit dem Abi, in den hessischen Wäldern&Feldern&Weinbergen, trug  sehr zur Erholung vom Perspektivenwechsel und zur Straffung meiner Lachmuskulatur bei (aus Mangel an Beweisen muss dieses Foto vom Herren, was vor ungefähr einem Jahr bei ähnlicher Aktivität geschossen wurde herhalten und gibt nur zum Teil erlebte Emotionen wieder -HIHI). Danke Abi für diesen schönen Karfreitag!

wandern mit abi*karfreitageiwandertour-abischierstein-hafen

* denn Geburtstage feiern, vor allem wenn es der vom lieben André am Ostersamstag ist, macht dann gleich doppelt so viel Spaß…Ein gesengtes neues Lebensjahr!

* denn S-Bahn fahren, um am Ostersonntag gemeinsam mit Tante&Onkel im großen Frankfurt ein Osterkäffchen zu trinken und in der Kirche das Osterfest zu gedenken, ist echt mal was anderes gewesen. Auch wenn es diese Mal nicht auf dem Gottesacker in den Herrnhuter Gefilden, bei sonnenaufgänglicher Stunde passierte – dieses Ostern konnte ich dennoch auch von der Ferne mit einstimmen…

„Auf, auf mein Herz mit Freuden, nimm wahr, was heut‘ geschieht.“

s-bahn-osterfahrt

* und zum Schluss dann mit Kuchen&Kaffee&lieben Freunden, beim ostermontäglichen Beisammensein in den eigenen Hallen. Schön, dass EUCH gibt.

osterkaffekuchen

Eine zu recht aus tiefsten Herzen dankbare Cam!

aufschwung2

 

Loving a person just the way they are…

… it’s no small thing
It takes some time to see things through
Sometimes things change, sometimes we’re waiting
We need grace either way

Hold on to me
I’ll hold on to you
Let’s find out the beauty of seeing things through

There’s a lot of pain in reaching out and trying
It’s a vulnerable place to be
Love and pride can’t occupy the same spaces baby
Only one makes you free

Hold on to me
I’ll hold on to you
Let’s find out the beauty of seeing things through

If we go looking for offense
We’re going to find it
If we go looking for real love
We’re going to find it

Oh, ich liebe dieses Lied von Sara Groves, weil sie das beschreibt, was mir doch so oft schwer fällt, mich gerade bewegt und worin ich (leider) immer wieder versage. Die Familie, Freunde, Bekannte, die Arbeitskollegin und auch den Nachbarn so anzunehmen und sie so zu „lieben*“, wie sie sind und nicht wie ich sie haben möchte, stellt mich immer wieder vor ein großes LebensRätsel.

Das gilt auch andersherum, da ich heute erneut wieder feststelle, dass andere eine ganz andere Weise haben, mir ihre Liebe, Freundschaft und Zuneigung auszudrücken, als ich sie mir wünsche und insgeheim erhoffe. Wie lebe ich in diesem Spagat dennoch ehrlich und „gesund“, ohne falsche Kompromisse einzugehen oder halbherzige Versprechen nachzujagen, die den anderen und mich in dem eigenen „Sein“ einschränken? Wie gehe ich mit den Fehlern um, wenn ich es dennoch getan habe, wenn unausgesprochene, überfordernde, unrealistsiche Hoffnungen&Erwartungen sich nun breit gemacht und dadurch Bitterkeit und Entfremdung in einer Beziehung Einzug gehalten haben? Und was mache ich, wenn dann das Begehren, den anderen nicht mehr begegnen zu wollen, zunimmt?

Manchmal glaube ich, dass es dann fast schon zu spät sein könnte, wäre da nicht ein Angebot*** von himmlischer Seite, das in mein Leben hineinweht und mich konfrontiert – denn die Woche hat es mir wieder deutlich gezeigt. Ich war herausgefordert zu sehen, welche Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte ich auf den anderen (meist) fälschlicherweise prohiziere. Dies gibt mir das Recht, stellt mich vor die Herausforderung und macht mich verantwortlich in Aktion zu treten, wodurch ich nicht nur bestimme,  in welche Richtungen meine Freundschaften einschlagen, sondern auch, ob diese eine positive Leichtigkeit oder eine Schwere enthalten. Deshalb lerne ich für mich heute von neuem – auf, auf Camsmile – in eine neue Runde, wenn es heißt: „Loving a person just the way they are.“

***Papel Maché haben es in ihrem ersten Konzert in Gracia/ BCN leicht und locker besungen.

Ich fand es damals schon toll. Sie waren nicht die Ersten und werden auch nicht die Letzten sein. Egal, meine ich. Der Inhalt bleibt aktuell und für alle die der spanischen Sprache nicht mächtig sind, hier eine kleine Hilfe.

*1* El Ejido…Wo etwas Neues begann.

Es verpasst zu haben, würde ich nicht sagen. Vielmehr die passende Weise, rechten Worte und vielleicht den Mut dazu bisher noch nicht „gefunden“ zu haben, trifft es eher. Das Finden ohne Suchen und Ausprobieren, wie ich erkennen muss, bringt nichts. Der Macher macht’s. „Ok“, sage ich mir und deshalb ist mit dem Suchen – Schluss;), denn dafür geistern in meinem Wuschelkopf zu viele Erlebnisse und Geschichten herum, die erzählt werden wollen – und zwar von mir.

Beim Stöbern in meiner Fotokiste stieß ich auf meine ABI-Zeitung von 1998, mit dem Vermerk über mich:“ Liebenswerte Zeitgenossin mit Gospel im Blut sucht reiselustigen Mittramper, welcher mit ihr erst Amerika und dann den Rest der Welt erkundet, um andere Kulturen kennenzulernen…“ Oh, sie hatten recht. Zuerst in London*England, dann Winston-Salem*North Carolina*USA kam ich meiner Sehnsucht nach Andersartigkeit, nach Neuem, der Abenteuerlust in mir schon näher und entgegen. Mein Reisen beschränkte sich nicht aufs Reisen von einem zum anderen Weltenfleck, sondern auf das „einfache“ Leben&Arbeiten in der jeweiligen Gesellschaft. Mein großer G-Anteil in mir („DISG – Verhaltensprofil“) macht es deutlich und zeigt sich da besonders – smile.  Die Sehnsucht zu haben, aber auf Veränderungen zurückhaltender oder auch ängstlich zu reagieren, ist Konfliktpotenzial, was für mich zu bearbeiten galt. So passierte nach außen hin, nach diesen Ausflügen ins Ungewisse nicht so viel. Das Leben. Die Ausbildung. Ein Studium. Der neue Job. Aber in mir blieben diese Erinnerungen frisch und die Sehnsucht, das Andere und den Anderen zu entdecken wach, denn diese ersten „Erfahrungsfrüchte“ haben mich gelehrt, wer ich auch bin, was in mir steckt und was zu mir gehört, um mich in meinem Leben zu leben.

Mit neuem Mut, einigen persönlichen Prozessen, die hinter mir lagen, und dem Wunsch, nach örtlicher Veränderung, machte ich mich daher Oktober 2006 auf ein Probearbeiten (Ausländische Jugendarbeit) ins südlichste Spanien, denn die Sprache und die Kultur hatten es mir so angetan. Ziel war ein Ort, irgendwo in der Pampa bei El Ejido, dem Gewächshaus Europas. Mehr habe ich auch nicht gesehen, als ich mein Fuß auf andalusische Erde setzte und ein wenig entsetzt die ersten Eindrücke dieses Landes in mich aufnahm. Wollte ich DAS? Und vor allem DORT? Und das SO? Erste Reaktion: Nein, und nochmals Nein. Der zweite Blick entschärfte den Ersten ein wenig und die schönen Seiten diese Landes kamen zum Vorschein. Wunderschöne Buchten, Granada und die Mauren, Strand und Sonne ohne Grenzen.

Aber dieser Eindruck wurde vom Kennenlernen der Arbeitsaufgaben (deutsche männliche Jugendliche das Leben zu lehren, die auf einem abgelegenen Bergkamm hausen, den man nur mit Jeep im Flussdelta erreicht), getrübt. Dieser wurde durch unsozialen Schichtdienst und die Aussicht, wenn man in Granada leben wollte, um etwas Kultur mitzunehmen, (2h Busfahrt entfernt), verstärkt. Ne, ich musste enttäuscht feststellen, dass es DAS nicht ist. Erste persönliche Eindrücke von Sevilla und Madrid haben in mir ein ganz anderes, spanisches Bild hervorgerufen, was ich entdecken wollte. Und ich musste zugeben, das es vielmehr um meine wahre Identität ging, was ich eigentlich wirklich „tun“ wollte und in welchem Setting das ganze passieren sollte.

So sind mir zwei Momente im Gedächtnis geblieben, die Weichen gestellt haben.

Almarimar 2006

 1* Ich stand auf der Veranda der Finca dieses weiten, rauen, unbewohnten und auch schönen Landes unter mir und wusste in meinem Herzen: Ich möchte kreative Kultur erleben, möchte Menschen begegnen, möchte im Geschehen sein, mich darin bewegen und meine Fähigkeiten ausweiten können – mich darin entdecken lernen. In „El Ejido“ konnte ich mir DAS so nicht vorstellen. Ich spürte und akzeptierte es.

2* Ich war nicht allein. Zart aber bestimmt hörte ich Gott in dieser Zeit sprechen, denn die die ersten Eindrücke verwirrten mich. „Ich möchte, dass es Dir gut geht“, sagte er dazu. Keine wegweisenden Worte, aber die dafür an meine Identität adressiert waren. Die Entscheidung musste ich selbst treffen. Und das war gut so. Und ich traf sie – gegen diese Art des Lebens&der Arbeit. Gegen das auswerwählte Land, aber für eine gewonnene Freiheit, die auf eine Überzeugung baute, das an diesem Ort etwas NEUES begann.

Almarimar 2006

watch(your)words*2012

Die Herrnhuter Brüdern&Schwestern haben schon früh erkannt, wie sehr ein gutes Wort den Tag erhellen und vor allem bestimmen kann. Meine Kindheit in Herrnhut hat diese Tradition der täglichen Losungslese geprägt. Eine „Parole“ wie es hieß, für jeden Tag. Irgendwie passend. Interessanterweise war die erste dieser Art eine Lieddichtung vom Grafen selbst (nicht ein Bibelvers, wie ich bisher immer annahm), mit dem Effekt, dass diese Zeilen durch ganz Herrnhut weitergegeben wurden. So kamen die Gemeindemitglieder ins Gespräch, sie tauschten sich über „Gott&die Welt“ aus und am Abend, in der Singsstunde, brachten sie alle Anliegen der Gemeindemitglieder im Gebet zusammen. So dachte ich mir, wohl gute, nachahmende Gründe, dieses Büchlein zu verschenken;).

Und heute Abend erkenne ich erneut die Verbindung darin, dass hoffnungsvolle Worte, zu zuversichtlichen Gedanken, diese wiederum zu kraftvollen Gewissheiten werden, die mein Handeln und so meine Zukunft beeinflussen. Besonders in Zeiten wie diese, wenn in meinen Gedanken die „Schlacht tobt“. Also „Watch(your)words“ -Camsmile!

70×7

„Herr vor langer Zeit versprach ich dir mein Herz zu geben und das tat ich mit meinem ganzen Wesen. Mein Herz stand für meine Zukunft, meine Sorgen, mein Leiden auch im Morgen, meine Freude und meine Wünsche, meine Hoffnungen und auch die Künste. Kreativität und Ideen, sollten dabei auch nicht fehlen. Familie und Freunde, Geld und Beruf, mein Single – Dasein und der Wunsch nach Zweisamkeit und die Vorstellung, die dies begleit. Mein Arbeiten, mein Ruhen, mein Essen und Schlafen, eben alles durch dich und in dir zu tun.

Aber seid diesem Tag sind viele Stunden vergangen und ich bin weit weg von dir gekommen und ungewollt und unbewusst, gehe ich einen anderen Weg, der ins wirklich Ungewisse führt. Und es ist dunkel, depressiv, bodenlos, schwer, anstrengend auf einmal alleine zu gehen und dich nicht mehr zu sehen.

Aber dann, auf einmal sehe ich diesen Hügel, staubig und dreckig, weit weg von der Stadt und dem pulsierdenden Leben. Einige Menschen stehen da, fassungslos, verängstigt, voll von Trauer und entsetzt. Andere spotten, spucken, schlagen, freuen sich und losen über Leben und Tod. Und dann sehe ich Dich da hängen, blutbeschmiert und völlig entblößt, alles gegeben bis in den Tod. Ich sehe die zwei neben dir. Der eine mit dir im Leben, der andere hoffnungslos vergeben.

Und plötzlich sehe ich deine Augen, so tief und klar, eindringlich in Liebe – einfach wunderbar und ich höre dein Herzschlag für mich und jeder der es hören will.

„Dir ist vergeben!“

In der Stille dieser Stunde und für die Ewigkeit in jedem Munde, dass ist mein Versprechen wie im Tod und im Leben, mein Kind,  Dir ist vergeben.“ (Ausschnitt aus Camsmile’s Tagebuchaufzeichnung).

Kühlschrankpoesie

Yeap. Das neue Jahr hat begonnen und die ersten Herausforderungen lassen nicht auf sich warten.  Herausforderungen der anderen Art. Meine heute – Vergeben. Und zwar anderen und auch mir. Uaps. Beziehungen, die ich lebe und deshalb auch habe,  lassen sich leider oder „Gott sei Dank“ nicht ins Vakuum packen.  Meine Ehrlichkeit wünscht sich das zwar schon…mhhh…oft (wäre es doch viel einfacher und weniger verletzender), aber weiter als bis dahin hat sie mich, ehrlich gesagt, auch nicht gebracht. Dahingegen umsegelte ich aber durch Missverständnisse, Auseinandersetzungen und Konflikten wunderbare Meere und entdeckte faszinierende neue (Eigen)Welten. Doch den größten Schatz stellt für mich das Wissen dar, dass ich vor dem Vergeben (mir und wenn es dran ist dem anderen)  intiativ werden muss. Ich bin persönlich gefordert nachzuhaken, wenn ich z.B. etwas missverstanden habe, mich jemand verletzt hat, ich mich ausgeschlossen oder angegriffen fühle. In dieser Situation bin ich kein Opfer, sondern Täter. Und das Beste, ich habe Gott, der mich durch meinen Willensakt der Vergebung in meinem Inneren freisetzt, indem ich den anderen frei von seiner Schuld mache. Immer wieder genial. Wenn es sein muss dann halt öfter;).

Oh Weihnachten, ich drück dich!

          weihnachtsmarktflyer1

Juu! Endlich ist es soweit. Wird auch langsam Zeit, finde ich. Die Schmach hat ein Ende -yeah! Ab heute gilt für diesen Blog: Mehr sein, als schein!  Und das mit ganzem Herzen und Verstand. Ab jetzt geht’s los, meine Finger sind startklar, der Computer im perfekten, fast nagelneuem Zustand, um dieser Welt zu berichten, was für mich von schönster  Lebensqualität ist.

Und so fange ich gleich mal damit an. Wer wie ich das Vorrecht hat, in der hessischen Hauptstadt heimisch zu sein, der darf sich glücklich schätzen, denn morgen wird gefeiert. Und zwar adventlich – das Weihnachtsbaumfest mit Kreativmarkt! Oh, das wird einfach nur schön. Der Einladeflyer ist rechtzeitig fertig geworden (yupiii) und die letzten Vorbereitung für den eigenen Stand laufen auf Hochtouren. Weihnachten*, du kannst kommen – oh, ich drück dich!

* und gleich Mal diesen Play-Button, denn „DIESE“ Geschichte ist einfach nur hinreisend;).