*Augen zu und durch* – CamsmilesJuliAbschlussGedanken

Was für ein Sonnemonat, der liebe Juli. Wohl der „einzige“ Sommer, den ich dieses Jahr erleben werde. Oh, es war einfach bezaubernd, tag- und nachts zu schwitzen, abends ohne Jäckchen die Sommernächte zu zelebrieren, auf dem geliebten Drahtesel früh am Morgen die Tage einzuläuten und die Nächte zum Tag zu machen.

Aber es gab auch diese Highlights:

* Eine kleine Autotour gefällig? Meine führte mich Anfang Juli direkt nach Karlsruhe, um dort meine Arbeitsmappe nach der zweiten Bewerbungsphase abzuholen. Ein wenig traurig hat mich die Einsicht, dass es in Karlsruhe nix werden wird, schon gemacht, denn diese Hochschule hat ein sehr angenehmes Flair, einen einladenden Fabrik-Style, an dem ich mich sehr gut hätte gewöhnen können.

KarlsruheKarlsruhe

* An manch anderen Orten ist es auch ganz schön. So habe ich das feststellen dürfen, während ich die liebe Karo, mit Patenkind Livy, in der Nähe von Pforzheim besuchen konnte. Ein unvergessliches, die-Seele-baumeln-lassen entspanntes Freundeswochenende.

* Nach langer Zeit wieder einmal ein kleines Nähprojekt zum Leben erweckt.

* Heimathafen Wiesbaden – Endlich, war es nun soweit. Nach ca. einjähriger, (ungewollter) Verzögerung konnten Domi & Abi, die Gründer und Macher des Ganzen, im Monat Juli das Café, zum bereits laufenden Coworking-Space in Wiesbaden, eröffnen. Es war ein wundervoller und dem Sommer angemessener Strahle-Tag. All die Vorbereitungen haben sich gelohnt, denn die Gäste erschienen zahlreich und haben es sichtlich genossen. Ein guter Start für schöne Wiesbadener Café-Zeiten. So gab es auch für mich kurze Momente der Rückschau und des Resümees, dass man gemeinsam etwas bewegen kann. Wenn ich an die ersten Brainstorm- Ideen-Walks im zweiten Stock (jetzt Coworking Space) mit Domi & Bini, zahlreiche Farbanstriche an diversen Coworking-Café-Wänden,  an kleine und größere Designakzentsetzung, die Küchentransformation, die Badverschönerung, wie zum Schluss auch an die Vergrünung des Außenbereiches denke, erfreut es mich mit Freude und erfüllt mich auch etwas mit Stolz, bei einigen dieser Projekten die Ideen dafür *gespendet* zu haben. Nut weiter so, Cam!

* Bisher habe ich mich sehr gern Design-Herausforderungen gestellt. Im Juli hat meine Freundin Suse das ganze mit der Anfrage, für sie ihre Hochzeitseinladung zu designen, dies jedoch auf eine zähe Probe gestellt;). Eine Challenge – für uns beide. Aber juhuu, es ist geschafft und ich habe dadurch lernen können, dass Ideen leider nicht immer so vom Himmel fallen, die ersten Ideen nicht für alle gleich die Besten sind, dass gute Kommunikation die halbe Miete ist und das nach dem Motto *Ich sehe was, was du nicht siehst* mir im Design-Prozess, mir öfters als mir lieb ist, begegnen wird. Ein guter Vorgeschmack und eine wichtige Lernerfahrung….Aber seht selbst….!

(First Try)

(Second Try)

(Third Try)

(Final)

* Manchmal ist es schon gut, bei einer Firma tätig zu sein, die nicht nur als Top Arbeitgeber mehrmals ausgezeichnet wurde, sondern auch der Kultur im Rhein-Main Gebiet wohlwollend gegenübersteht. So hatte ich im Juli die Möglichkeit, dank Rücker Engineering & Design einen wunderbaren Klavierkonzertabend auf dem Schloss Johannesberg im Rheingau mitzuerleben. Das ich das nicht allein, sonderen mit einer wunderbaren Frau, Christine, erleben konnte, war das Sahnehäubchen.  Der Abendausklang mit Regenbogenromantik direkt über dem Rhein hätte nicht schöner sein können…

rücker konzerrtRücker Abend

* Oh, wie liebe ich mein Fahrrad, und ich weiß es ganz genau….Das wussten auch Inka, Sophia & Oli, denn gemeinsam hatten wir einen Sonntag Nachmittag lang den Fahrradweg von Wiesbaden nach Geisenheim unsicher gemacht…ähhm erkundet. Ich habe es soooo genossen, die angenehme Sommerbrise vom Sattel her zu erleben, mit wunderbaren Menschen unterwegs zu sein und nebenbei bemerkt, schlappe 50 km per Drahtesel erklommen zu haben.

* Und es geschehen doch noch Wunder, denn im Wonnemonat klingelte doch tatsächlich mein werter Nachbar, um sich bei mir zu erkundigen, ob es mir denn gut ginge….(ich vermute, ich habe zu aggressiv mein Stimmchen erhoben, irgendwann mal am Vormittag), was bei ihm wohl nicht so wohlklingend ankam und er sich um mich sorgte. Ich nehme es mal so, denn er lud mich in seine Wohnung zum Wein ein. Johoo…;) Nachdem er mich nicht vor allzu langer Zeit nur eines böse Blickes billigte und anstatt den Mund auf zu machen, doch hoffte, dass ich seine Gedanken bezüglich Türen, die doch auf viel geschmeidigerer Weise geschlossen werden können, lesen könne, war das wohl eine unverhoffter JuliWendung.

*Herzstück*

augen zu und durch copy1

Ja, der Juli war ganz schön herausfordernd, denn so langsam wusste ich nicht mehr, wie ich mit der Ungewissheit, was als nächstes in meinem Leben kommen wird, ausgewogen leben kann. In Ungewissheit leben, ist kein schöner Zustand. Besonders nicht, wenn im Kopf Alternativen bereits gedacht werden, obwohl noch nichts für die eine oder die andere Richtung deutlich spricht. Klar, es wird weitergehen und es ist auch weitergegangen. Aber wie geht man damit um, wenn’s noch nicht weitergeht? Meine Erfahrung… „Augen zu und durch“ ;). Weitermachen, atmen und leben. Jeden Tag als etwas Ganzes und Abgeschlossenes leben und sich an dem JETZT freuen und dankbar für das HEUTE sein. In Dankbarkeit leben und mit Dankbarkeit den Tag gestalten, hat mich der Juli gelehrt, kann auch schon „genügend“ sein. So war ich sehr dankbar für alle Gespräche mit lieben Menschen, die mich in diesem Lebensabschnitt begleitet haben, nachgefragt haben, wie mein Befinden ist und mich immer wieder ermutigt haben, auf Gutes zu hoffen. Manch andere Warten auch und warten noch viel länger. Warten ist Teil des Lebens und lässt so einiges Gute wie auch Schlechte von uns zum Vorschein kommen. Eine Charakterschule, die es in sich hat, denn Geduld wird halt (auch) nicht von  (mir von) heut auf morgen gelernt, beinhaltet auch so einige Frustmomente und führt  manchmal sogar zur Verunsicherung/ Verwirrung. Warten, auf etwas noch nicht Vorhandenes, sollte ein Schimmer von Hoffnung in sich tragen, damit das Warten nicht sinnlos wird. Ich kann nicht behaupten, dass ich immer diese Hoffnung hatte, dafür aber eine Gewissheit, dass alles, was bisher passiert ist, nicht umsonst sein wird. Ein schöner Juli-Abschluss für schwere Juli-Momente ;).